Angesagt März 2023
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,…“ (Mt 4,4)
Liebe Mitchristen in unserer Pfarreiengemeinschaft,
die Fastenzeit, die 40 Tage und Nächte dauernde Vorbereitung auf Ostern, ist eine besondere und wertvolle Zeit im Kirchenjahr. Wenn in der Bibel vom Fasten die Rede ist, ist die Funktion dieses Ritus ziemlich klar: Es geht um Buße und Umkehr.
Diese „Umkehr“ spielt bei Fastenritualen aller Weltreligionen eine wichtige Rolle: Denken wir an den Ramadan, den Fastenmonat der Muslime. Oder im Judentum an das Versöhnungsfest Jom Kippur als strenger Ruhe- und Fastentag. Buddhisten tun mit der Reduktion von Nahrung etwas für ihr Bewusstsein, ihr Karma.
Die Motive sind ähnlich: „bewusste Schlichtheit“, sich mit „Weniger“ zufrieden geben, „offen sein“ für das, was einfach ist. Fasten ist ein bewährter Weg, Ballast abzuwerfen, zur Einfachheit zurückzukehren und den Blick zu werfen in die Seele, auf das eigene (Er-)Leben und Handeln.
Fastenmuffel, in einem zunehmend säkularen Land wie Deutschland, überspringen gerne die Fastenzeit. Sie sehen sie als eine Zeit wie jede andere und meinen, die Sache mit dem Fasten sei längst überholt. Doch sie gehen an etwas Wesentlichem vorbei. Sie versäumen, ihr Leben in den Blick zu nehmen – sich zu reflektieren. Sie leben so weiter wie bisher.
Fasten, freiwilliger Verzicht, bedeutet aber, sich zurückziehen auf das Eigentliche, um das Wesentliche zum Vorschein zu bringen.
Jesus selbst hat 40 Tage gefastet und ist dabei vom Teufel herausgefordert worden. Der Evangelist Matthäus schildert die Situation so: Jesus wird in die Wüste geführt, um durch den Teufel versucht zu werden. Er fordert Jesus auf, einige Steine zu Brot werden zu lassen – denn das sei für den Gottessohn sicherlich kein Problem.
Jesus aber antwortet paradoxerweise:
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ (Mt 4,4).
Ich denke, dieser Gedanke ist ein sehr wichtiger Aspekt:
Da geht es um den Austausch von „Brot gegen Wort“, oder anders gesagt: „Materielles gegen Immaterielles“.
In der Bergpredigt wird Jesus dann ganz konkret: Er spricht vom „Almosen geben“, vom „Beten“ und „Fasten“! Um diese drei wesentlichen Ausrichtungen geht es ihm (Mt 6,1-18).
1.) Beim Almosengeben wird der Blick der Fastenden nach außen gerichtet: Die Gläubigen sollen sich in der Fastenzeit besonders gegen Not und Ungerechtigkeit einsetzen. Das können sie z.B. tun, indem sie die Hilfswerke der Kirchen (Misereor) finanziell unterstützen. Darunter fallen aber auch die immateriellen Dinge: vielleicht alte Freundschaften & Bekanntschaften beleben; einem anderen Menschen Zeit schenken / alten Menschen zuhören…
2.) Beim Beten wird der Blick nach oben gerichtet: Im Gebet – idealerweise an einem stillen Rückzugsort verrichtet – darf der fastende Beter sich selbst und sein Leben vor Gott bringen.
Jede Frage, jeder Gedanke, jeder Zweifel ist erlaubt, denn die Seele lässt sich nichts verbieten, ihre Bedürfnisse sind leise, aber wichtig!
3.) Und schließlich, beim Fasten, geht die Aufmerksamkeit nach innen: Bei der einsamen Selbstreflexion stehen zu bleiben, wäre vielleicht etwas kurz gedacht. Denn als soziale Wesen denken Menschen die Anderen immer mit, ihre Wirkung und Wechselwirkung auf und mit ihrer Umgebung.
Diese Perspektive macht auch die Bibel stark:
Fasten heißt nicht nur die Beschäftigung mit sich selbst, sondern auch wieder mehr auf andere blicken.
Das Fasten soll also nicht eine Zeit des bewussten Leidens, sondern eine Reduktion und Konzentration sein. Das betont auch Jesus, wenn er sagt: „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler“ (Mt 6,16). Sinn des Fastens ist also, einen Gewinn daraus zu ziehen – für die eigene Seele.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Fastenzeit.
Mit herzlichen Grüßen, Jürgen Johann, Diakon.
Neues aus dem Pastoralen Raum Lebach
Leitungsteam komplett, Bürosituation, Räte im Pastoralen Raum
Das Leitungsteam des Pastoralen Raums Lebach ist seit dem 15. Januar 2023 komplett. Zusätzlich zu den bereits vorher ernannten Leitungsteammitgliedern Dekan Achim Thieser und Eva Gebel wurde Stefan Backes ernannt. Er ist Rendant in der Rendantur Saarbrücken und dort auch noch abschließend tätig. Seine Verwaltungskompetenz wird dringend gebraucht. Die Aufgabenbereiche des Leitungsteams liegen momentan noch stark im Organisatorischen. Außerdem läuft das Ausbildungsprogramm des Bistums mit Studientagen zu relevanten Themen.
Das Büro des Pastoralen Raums Lebach wird voraussichtlich ab Juni 2023 im Gebäude des BIG EPPEL in Eppelborn sein. Dort werden außer dem Leitungsteam die Sekretärin des Pastoralen Raums Ute Steffen und die Pastoralreferenten Bernd Klesen und Stefanie Rex ihre Büros haben. Außerdem besteht die Hoffnung auf weitere pastorale Mitarbeitende für den Bereich Jugend, Engagemententwicklung, Familie und Schule, deren Büros dort ebenfalls untergebracht sein werden.
Die Zusammenarbeit der hauptamtlichen Seelsorgenden im Pastoralen Raum Lebach ist gestartet und wird intensiviert werden. Im Bereich des Ehrenamts stehen als Nächstes die Bildung des Rates des Pastoralen Raums, der Verbandsvertretung Pastoraler Raum und des Verbandausschusses an. Dazu wird das Leitungsteam die verschiedenen Gremien besuchen und Informationen dazu geben.
Aus der Erfahrung der Leitungsteams, die 2022 gestartet sind, kommt das Wissen um eine langwierige Startphase. Die Voraussetzungen im Pastoralen Raum Lebach erweisen sich noch um etwas schwieriger, da er aus zwei geteilten Dekanaten zusammengebastelt wurde.
Auf der Homepage des Pastoralen Raums Lebach www.pr-lebach.de finden Sie weitere Informationen zur Entwicklung und Aktuellem.
Gerne können Sie dem Leitungsteam schreiben und Ihre Erwartungen und Wünsche für die katholische Kirche in dieser neuen Zusammenarbeitsebene ausdrücken. Mail an: lebach@ bistum-trier.de
Institutionelles Schutzkonzept im Pastoralen Raum Lebach in Kraft
Eine Arbeitsgruppe aus hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern des Pastoralen Raumes Lebach hat sich intensiv mit der Erstellung eines Institutionellen Schutzkonzeptes (ISK) für den Pastoralen Raum Lebach auseinandergesetzt. Neben der pastoralen Erarbeitung des Konzeptes unter Einbeziehung möglichst vieler Menschen vor Ort ist auch eine schriftliche Fixierung erfolgt, die den geltenden Gesetzen, Ordnungen und Richtlinien entspricht. In unserer Pfarreiengemeinschaft Lebach hat sich ebenfalls eine Arbeitsgruppe an der Erarbeitung beteiligt: Anja Kreuser (Leiterin Kath. KiTa St. Donatus Landsweiler), Volkmar Hellwig (pensionierter Polizeibeamter), Lukas Augustin (Lehrer), Diakon Jürgen Johann und Pastor Hermann Zangerle. Ein herzliches Dankschön für das Engagement!
Nachdem uns das Bistum mitgeteilt hat, dass das erarbeitete Institutionelle Schutzkonzept des Pastoralen Raumes Lebach alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, konnten es am 18.12.2022 Pfarrer Achim Thieser für die Pfarreiengemeinschaft Eppelborn-Dirmingen, Pfarrer Hermann Zangerle für die Pfarreiengemeinschaft Lebach, Pfarrer Thomas Damke für die Pfarreiengemeinschaft Schmelz und Pfarrer Johannes Schuligen für die Pfarreiengemeinschaft Uchtelfangen unterschreiben und somit in Kraft setzen.
Das Institutionelle Schutzkonzept liegt als gedruckte Fassung in unseren Kirchen aus und ist auch hier abrufbar.
Wir beten um Frieden in der Ukraine
Gebete im Umfeld von Krankheit und Sterben
In dieser schweren Zeit der Corona-Pandemie gelingt die Begleitung von Kranken und Sterbenden nur unter erschwerten Bedingungen. Für alle, die Menschen in Krankheit und beim Sterben begleiten - als Angehörige oder Pflegekräfte - veröffentlichen wir hier Hilfen für das Gebet.