Aktuelles
aus der Pfarreiengemeinschaft Lebach

Schöne Ferienzeit!

„Gott sei Dank - Ferienzeit!“

Endlich Ferien! Viele – Kinder wie Erwachsene – haben in den letzten Wochen auf diesen Tag hin gefiebert! Endlich frei von vielerlei Verpflichtungen, frei vom täglichen „Du musst…!“ und „Du sollst…!“ Manch einer hat schon feste Pläne für diese freie Zeit, will vielleicht in Urlaub fahren oder sich in Ruhe dem widmen können, was das ganze Jahr über zu kurz gekommen ist: dem Partner, der Familie, Freunden und Bekannten, den Hobbies, der Natur, der Gesundheit oder kulturellen Angeboten… Dabei wird dann oft so viel in diese freie Zeit hineingepackt, dass die Tage am Ende noch voller sind als das ganze Jahr hindurch. Die Erwartungen an die Ferientage sind entsprechend hoch – und manch einer kommt enttäuscht, frustriert oder noch gestresster aus den Ferien zurück, als er hinein gegangen ist. Es gibt längst einen eigenen Begriff dafür: „Freizeit-Stress“.

Das Wort „Urlaub“ kommt von „Erlauben“. Preußische Soldaten waren die Ersten, denen per Gesetz eine freie Zeit zugesprochen wurde: Wenn sie wichtige geschäftliche Dinge oder Familienangelegenheiten zu erledigen hatten, erhielten sie die „Erlaubnis, sich von der Truppe zu entfernen“. In unserer Zeit kommt dem Wort eine ganz neue Bedeutung zu: Vielen fällt es schwer, sich selbst eine Zeit des Müßiggangs zu erlauben. „Nichtstun“ ist für sie gleichbedeutend mit „Nichtsnutz“. Dabei ist die freie Zeit nicht nur nützlich, sondern notwendig – über-lebens-not-wendig: Für die eigene Gesundheit, für die Schaffenskraft, vor allem aber auch für die Beziehungen, in denen und aus denen wir leben.

Dazu gehört auch unsere Beziehung zu Gott.

Zur Herkunft des Wortes „Ferien“ heißt es im Duden:

lateinisch feriae = Festtage, Ruhetage, ursprünglich = die für religiöse Handlungen bestimmten Tage

Was früher eher als Gebot verstanden wurde, dürfen wir heute als Chance begreifen: Uns selbst, unseren Lieben und auch Gott wieder ein bisschen näher zu kommen.

In Gesprächen höre ich oft von Gottesdiensten, die an einem Urlaubsort mitgefeiert wurden oder von Kirchen, die man besucht hat:

„So ganz anders, als zuhause…!“ – lebendiger, inniger, schöner, viel mehr Gemeinschaft erfahrbar, …

Bei näherer Betrachtung stellt sich dann heraus, dass der Gottesdienst und die Kirche am Urlaubsort gar nicht so außergewöhnlich waren – wir sind es, die in dieser Zeit anders als gewöhnlich sind. Im Urlaub sind wir aufnahmefähiger für das Schöne – auch für die kleinen Dinge.

Vielleicht können wir dann sogar einstimmen in das altvertraute Lied:

Lobet den Herren alle, die ihn ehren;
lasst uns mit Freuden seinem Namen singen!

Wenn mit Blick auf die bevorstehenden Ferien aus dem „Endlich frei von…!“ ein „Endlich frei für…!“ wird, kann diese Zeit eine sinn-erfüllte Zeit werden – im wahrsten Sinne des Wortes: Wenn wir mit wachen Sinnen durch den Tag gehen, werden wir auf Schritt und Tritt das Schöne entdecken: Sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen.

Nehmen Sie sich die Zeit dafür!!! Vielleicht können Sie dann auch in die nächste Strophe des Liedes von Paul Gerhardt einstimmen:

Dass unsre Sinnen wir noch brauchen können
und Händ und Füße, Zung und Lippen regen,
das haben wir zu danken seinem Segen.
Lobet den Herren!

Die dritte Strophe ist zugleich auch mein Wunsch für Sie – egal, ob Sie in den nächsten Wochen Ferien haben, in Urlaub fahren, zur Arbeit gehen oder zu Hause bleiben:

Gib, dass wir heute, Herr, durch dein Geleite
auf unsern Wegen unverhindert gehen
und überall in deiner Gnade stehen.
Lobet den Herren!

Ihnen / Euch allen eine schöne und erholsame Zeit und viele frohmachende und bereichernde Begegnungen!

 

Marlene Schenk, Gemeindereferentin