Aktuelles
aus der Pfarreiengemeinschaft Lebach

Angesagt

Ihr also, hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet
(Mt 13,18)

 

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitchristen!

Nachhaltigkeit ist aktuell eines der angesagtesten Wörter, mit denen ich in meinem Berufsleben konfrontiert werde. Nachhaltig handeln bedeutet, sich vor der Tat mit allen möglichen Auswirkungen zu beschäftigen. Nachhaltig handeln bedeutet, Umwelt und Natur möglichst unbeschadet zu lassen. Nachhaltigkeit erfordert somit von uns ein radikales Umdenken, weg vom Konsum und ständigen Mehrverbrauch, hin zur Schonung und Reduzierung von Rohstoffquellen und Energie. Damit das, was die Erde gibt, auch für alle reicht; und nicht nur für die wenigen Reichen.

 

Nicht erst die „Fridays-for-Future“-Demonstrationen fordern uns zu Nachhaltigkeit auf. Vor 40 Jahren wurde die Partei „Die Grünen“ gegründet. Antrieb dazu war der Gedanke einer grünen Politik, aufgebaut auf ökologischer, ökonomischer und so-zialer Nachhaltigkeit. Dieser Gedanke ist mittlerweile auch bei den „etablierten“ Parteien angekommen. Nachhaltigkeit ist somit in meinen Augen für den Erhalt einer für alle Menschen lebenswerten Welt unbedingt notwendig.

 

Auf Nachhaltigkeit war auch die Errichtung der „Pfarreien der Zukunft“ ausgerichtet. Eine Folge der knapper werdenden Ressourcen (Quellen), auf die lebendige Pfarreien angewiesen sind: aktive Christen in der Pfarrei und Seelsorger für die Pfarrei. Beide Ressourcen sind knapp.

 

Mir stellt sich allerdings oft die Frage: Ist unsere Glaubensweitergabe nachhaltig? Kommunion- und Firmvorbereitung, Vorbereitung junger Menschen auf die Ehe oder die Taufe der Kinder. Worin besteht hier Nachhaltigkeit? Möchte ich, dass sie treue Gottesdienstbesucher werden und bleiben oder liegt mein Interesse darin, dass sie Gottes Ansprache erkennen, Gott zu verstehen versuchen und Gott als Teil ihres Lebens zulassen?

Ich möchte Menschen die Nähe Gottes verständlich machen. Zeigen, dass Gott mich begleitet; dass sein Geist bei uns ist. Die Freude, diese Nähe mit anderen, z.B. in einem Gottesdienst, zu teilen, folgt dann, so hoffe ich, von alleine.

 

Aktuell geht wieder eine Firmvorbereitung mit 56 Jugendlichen zu Ende. Ich hoffe, die Inhalte wirken. Nachhaltig? Ob, wie, wann und wo der gesäte Samen aufgeht, entzieht sich meiner Kenntnis. Denn ich weiß, und auch Jesus hat dies erkannt: Glaubensweitergabe hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Jesus hat dies in mehreren Gleichnissen zum Ausdruck gebracht. Am eindrucksvollsten im Gleichnis vom Sämann. Da wird es Samen geben, der von Vögeln gefressen wird, auf felsigem Boden keine Wurzeln bildet, von Dornen erstickt, von der Sonne verdorrt aber auch auf fruchtbarem Boden reiche Frucht bringt.

 

Letztendlich wird Gottes Geist dies alles in unseren Jugendlichen bewirken. Dieser Geist wird ihnen in der Firmung auf den Kopf durch den Bischof zugesagt. Dieser Geist ist es auch, der uns und unsere Gemeinden führt und begleitet. Auch manchmal in Situationen hinein, die wir nicht wollen.

 

Aber auch dies hat Jesus erkannt und mehrfach betont: Macht euch keine Sorgen!

 

Ihr Diakon Hans-Peter Schild