Aktuelles
aus der Pfarreiengemeinschaft Lebach

Stellungnahme der Pfarreiengemeinschaft Lebach zur geplanten Schließung des Caritas-Krankenhauses Lebach

Stellungnahme der Pfarreiengemeinschaft Lebach zur geplanten Schließung des Caritas-Krankenhauses Lebach

Mit Bestürzung und großer Enttäuschung haben die Seelsorgerinnen und Seelsorger und die Verantwortlichen in den pfarrlichen Räten in der Pfarreiengemeinschaft Lebach von der unmittelbar bevorstehenden Schließung des Lebacher Caritas-Krankenhauses erfahren.

Wir wissen, dass die Situation im Gesundheitswesen unseres Landes angespannt ist und sowohl die Politik als auch die Träger von Krankenhäusern vor großen Herausforderungen stehen.

Klar ist aber auch, dass durch die Entscheidung des Trägers, der Cusanus Trägergesellschaft Trier, das Krankenhaus Lebach zu schließen, die Gesundheitsversorgung und insbesondere die Notfallversorgung der Menschen in unserer Region – im Herzen des Saarlandes – akut gefährdet ist.  Ebenso klar ist, dass die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die oft schon jahrzehntelang im Lebacher Krankenhaus einen guten und wichtigen Dienst tun und in der Vergangenheit auch durch Lohnverzicht ihre Solidarität mit dem Krankenhaus persönlich bekräftigt haben, um ihre berufliche Zukunft bangen und dies ebenfalls ihre Familien und Angehörigen betrifft.

In der Vergangenheit war der Träger des Krankenhauses, die ctt Trier, immer im Gespräch auch mit den Kirchengemeinden vor Ort, wenn es darum ging, Umstrukturierungen oder neue Konzeptionsplanungen vorzustellen. Dies ist bei der nun getroffenen Entscheidung des Trägers, die Lebacher Klinik zu schließen, gänzlich unterblieben. Auch die schon durchgeführte Rodung von Bäumen im Hinblick auf den geplanten Neubau des Bettenhauses deuteten auf den Fortbestand des Krankenhauses vor Ort hin.

Noch am vergangenen ersten Sonntag in der Fastenzeit hat unser Bischof Dr. Stephan Ackermann in seinem Hirtenbrief besonders dazu aufgerufen, den diakonischen Auftrag der Kirche und der Gläubigen insgesamt zu schärfen und damit ein Grundanliegen der Trierer Diözesansynode umzusetzen. Diese sieht insbesondere die caritativen Einrichtungen, zu denen zweifelsfrei auch das Caritas-Krankenhaus Lebach zählt, als einen wichtigen „Ort von Kirche“, an dem christlicher Glaube erlebbar und durch konkretes Handeln bezeugt wird. Nicht zuletzt ist die Kapelle im Lebacher Krankenhaus ein Ort, der von vielen Gläubigen aus der näheren und weiteren Umgebung zu Gebet und Gottesdienst aufgesucht wird und damit Caritas und Gebet immer wieder eng miteinander verbindet.

Die Entscheidung zur Schließung des Lebacher Krankenhauses, der wir mit Unverständnis begegnen, wirft zugleich einen Schatten auf das ehrliche Bemühen vieler im Raum der Kirche engagierter haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Verantwortlichen, den diakonisch-caritativen Auftrag der Kirche durch ihr Handeln umzusetzen. Der Name „Caritas“, zu deutsch „Liebe“, im Namen eines katholischen Krankenhauses sollte Kennzeichen sein, dass man an einen kirchlichen Krankenhausträger zurecht andere und höhere Maßstäbe anlegt als dies in der freien Wirtschaft der Fall ist. Insofern melden wir uns als Kirchengemeinden vor Ort mit dieser Stellungnahme zu Wort, weil es hier auch um die Glaubwürdigkeit der Kirche insgesamt geht.

Wir erwarten, dass sich alle gemeinsam, die politisch Verantwortlichen vor Ort und im Land und die Vertreter des Krankenhausträgers, dafür einsetzen, dass die Gesundheitsversorgung vor Ort durch ein Krankenhaus in Lebach erhalten bleibt. Auch eine Notfallversorgung in erreichbarer Entfernung ist unabdingbar. Schließlich muss vor allem auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre betroffenen Familien eine gute persönliche und berufliche Zukunft ermöglicht werden.

 

Hermann Zangerle, Pfarrer                           Marlene Schenk, Vorsitzende des Pfarreienrates